Was heißt ZWAR

Ruhestand. Und dann?

Wenn morgens der Wecker nicht mehr klingelt.                                                                             

Der Eintritt in den Ruhestand und der Zeitpunkt, an dem die Kinder das Haus verlassen, sind oftmals tiefe Einschnitte im Leben eines Menschen. Der bis dahin durch Beruf und Familie gut durchstrukturierte Tagesablauf fällt weg, und auf einmal hat man ganz viel Zeit. Zeit, die man selbst sinnvoll nutzen und mit Leben füllen kann.   

Noch einmal was Anderes machen, Neues kennen lernen und Menschen begegnen, die man zuvor nicht kannte. Für viele ist dieser Übergang eine Herausforderung und Chance zugleich. Aber wie stimmt man sich auf das Leben nach dem Beruf ein? Wann stellt man die Weichen? Und mit wem gestaltet man seine freie Zeit?                                                                     

In NRW gibt es sie bereits in rund 70 Kommunen: Die ZWAR-Netzwerke. Das sind Gruppen, in denen sich interessierte Menschen in ihrem Ort treffen und gemeinsam ihre Freizeit sinnvoll gestalten. Jeder Mensch ab 55 ist hier herzlich willkommen. ZWAR-Netzwerke sind keine Vereine, sie sind überparteilich und konfessionell ungebunden.        

Das Besondere an den ZWAR-Gruppen ist, dass sie basisdemokratisch und selbstorganisiert sind. Das heißt, es gibt keine vorgegebene Struktur oder Hierarchie — auch einen Animateur oder eine Satzung sucht man hier vergeblich, von Mitgliedsbeiträgen ganz zu schweigen. Jeder bestimmt für sich selbst und gemeinsam mit anderen, je nach Lust und Laune, was man wann tun möchte.

Das gemeinsame Handeln und Tun fördert die Beziehung der einzelnen Gruppenteilnehmerinnen und -teilnehmer und stärkt die Gemeinschaft. Für viele ist die Gruppe ein Stück Heimat und Familie. Das führt dazu, dass ZWAR-Netzwerke lange bestehen bleiben. Wie nachhaltig ZWAR-Gruppen sind, sieht man an dem Beispiel des ZWAR-Netzwerks Hoesch 2 in Dortmund, das seit über 30 Jahren aktiv ist.

In ZWAR-Gruppen gibt es kein vorgefertigtes Programm, das man lediglich konsumieren muss. Alle Aktivitäten und Projekte werden mit anderen aus der Gruppe in Eigenregie vorbereitet und durchgeführt.                                                        

Dabei ist alles möglich, was von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewollt wird. Es geht vom einfachen Beisammensein in der Canasta/Romme- oder Kochgruppe über Besuche von Kulturveranstaltungen wie Theater oder Kino bis hin zu sportlichen Aktivitäten wie Nordic Walking oder Kegeln. Viele Gruppen verreisen auch gern, machen Radtouren oder gehen wandern.  Neben dem gemeinschaftlichen Freizeitspaß nutzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gruppe aber auch für tiefgreifende Gespräche und unterstützen sich gegenseitig bei persönlichen und praktischen Problemen. Auch das bürgerschaftliche Engagement kommt in den ZWAR-Gruppen nicht zu kurz. Das reicht von der Nachbarschaftshilfe, dem Vorlesen in der Schule, der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen bis hin zur Organisation von Stadtteilfesten und Mitarbeit in der Seniorenvertretung. Damit leisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in ihrem Wohnumfeld.     #

Mehr Informationen zu ZWAR gibt´s im Internet unter www.zwar-ev.de    

(Quelle: Broschüre der ZWAR Zentralstelle NRW)

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